Oberlübbe

Wissenswertes über den Ortsteil Oberlübbe

  • Elfte an der Wallücke wurde erstmalig 1260 urkundlich erwähnt.
  • Am Hoppenstaken wurde in alter Zeit vermutlich Hopfen, an Holzstaken rankend angebaut.
  • Der Korfskamp war Eigentum des Bauern Korf, „Korbes“.
  • Lübbe gab beiden Ortschaften den Namen.  Im 16. Jahrhundert wurden die Dörfer am Wiehen und am Moor als Bauernschaft Oberlübbe und Bauernschaft Unterlübbe bezeichnet.
  • Das Lübberholz ist heute eine waldfreie Ackerfläche.
  • Im Koling wurden „Duststeine“ ausgegraben und zum Bau der Hofmauern verwendet.
  • Die Feldflur der Meente gehörte ursprünglich zu einem großen Hof.  Später wurde geteilt: Ober-Meentemeier und Unter-Meentemeier.
  • Der Strumpelkamp war eine Ackerfläche, die durch eine Hecke geschützt war.
  • Der Tannengarten war ein Feld in der (all-) gemeinern Mark, das von einer Hecke oder einem  Steinwall umgrenzt war. Tannen bzw. Fichten waren im Wiehen selten anzutreffen

Geschichtliches zu Oberlübbe

Landschaftlich bedingt gab es bis zu 8 Wassermühlen.
Das Bild zeigt die damalige Mühle im Eichengrund.
Einen großen Teil des Wiehengebirgsvorlandes der Gemeinde nimmt auf einer Länge von 4,1 km die Ortschaft Oberlübbe ein. Sie gehörte zur alten Vogtei „Zwischen Berg und Bruch“ im Fürstentum Minden. Ab 1843 wurde Oberlübbe von dem Amt Dützen verwaltet.
Der Name wurde im 12. Jahrhundert von Libbers und Lübbe abgeleitet und seit dem 16. Jahrhundert zur Unterscheidung von Unterlübbe verwendet. Die 1810 erfolgte Bauernbefreiung brachte infolge der Ablöselasten oft Überschuldungen der Höfe. In jener Zeit begannen die Auswanderungen, vor allem nach Amerika. Bis 1840 war hier die Leineweberei verbreitet. Bis 1897 erfolgte der Bau der Wallückebahn, die vornehmlich dem Transport von im Berg gebrochenen Erzen von Wallücke über Tengern nach Löhne und weiter diente. Ab 1925 bis 1937 übernahm die Bahn dann den Personenverkehr. Besonders sehenswert ist die schöne Oberlübber Kirche, die von 1911 bis 1913 im neuromanischen Jugendstil erbaut wurde. Ab 1897 gab es sogar ein „Bad Oberlübbe“. Das eisen- und schwefelhaltige Wasser lockte Heilung suchende Menschen aus Bremen, Hamburg und dem Ruhrgebiet an, die aus Dankbarkeit ab und an ihre Krücken an die Wand des Badehauses nagelten. Heute erinnert nur noch ein Schild an das alte Badehaus.

Steinzeit und Saurier in Oberlübbe?

Zwei Steinbeil-Fragmente mit Bohrung, die etwa 4.000 Jahre alt sind, wurden in Oberlübbe gefunden. Sie deuten darauf hin, dass schon während der Jungsteinzeit hier Rodungen für Felder und Siedlungen erfolgten. Das Material der Steine ist ähnlich wie das der sogenannten „Schusterkeile“ der Bandkeramiker. Amphibolit ist der Name für den Stein des Steinbeils. Das andere Steinbeil ist aus Honblendschiefer, was aus Schlesien hierher gekommen zu sein scheint.

Vor 160 Millionen Jahren lebten Saurier hier am Rande eines Urmeeres, die ihre Spuren im später hoch aufgefalteten Wiehen-Gebirge hinterließen. Ein Raubsaurier, den der Paläontologe Lanser vom Westfälischen Museum für Naturkunde in Münster im Oberlübber Steinbruch entdeckte, war für die wissenschaftliche Welt eine Sensation. Andere Sucher fanden Fossilien massenhaft, z.B. die versteinerte Austern und Abdrücke von Pflanzenresten.